Veltliner, Grüner
Veltliner, Grüner; Statistisch ist jeder 3. österreichische Wein ein Grüner Veltliner. Während die zweithäufigste Rebsorte des Landes (der Zweigelt) auf rund 6.400 ha kommt, führt der Grüne Veltliner mit 14.300 ha konkurrenzlos die Sortenliste an. Obgleich er in Niederösterreich 48 % der Fläche einnimmt – in einigen Gemeinden des Weinviertels beträgt sein Anteil zwischen 70 und 80 % -, kommt er im Burgenland nur auf 21 %, und in der Steiermark ist er praktisch überhaupt nicht vertreten. Ein leichter Rückgang ist in den letzten Jahren allerdings zu verzeichnen.
Ohne Frage ist der Grüne Veltliner eine ausgezeichnete Rebsorte, und wie bei allen Rebsorten können die aus ihm bereiteten Weine je nach Jahrgang, Klon, Boden, Weinbereitung u. a. sehr unterschiedlich ausfallen. Köstlich frisch und rassig, ist den hervorragendsten unter ihnen jener höchst angenehme, von Kennern überaus geschätzte sog. pfeffrige Geschmack eigen. Sie können dabei sehr körperreich sein und von ausdrucksvoller Fruchtigkeit und zugleich – und mit zunehmendem Alter – wunderbar klar. Weniger gelungene Weine werden mangels Säure breit, aufdringlich, mitunter gar plump, denn nicht überall ist er die geeignete Sorte. Obgleich sie in der Regel jung getrunken werden, haben die besten von ihnen ein außerordentliches, keiner anderen weißen Rebsorte vergleichbares Alterungspotential. So kann ein trockener Grüner Veltliner Smaragd aus der Wachau problemlos 20, 30 Jahre und älter werden, ohne an Charme und Klarheit zu verlieren, und ist dann jedem trockenen Riesling vergleichbaren Alters deutlich überlegen.
In geringerem Umfang werden auch in der Tschechischen Republik, der Slowakei und in Ungarn Grüner Veltliner angebaut. In Deutschland wird er derzeit auf ganzen 2 ha (Rheinhessen) kultiviert.